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Geschichte der Pfadfinderbewegung

Die Pfadfinderbewegung entstand 1907 nach einem Zeltlager mit 26 Jungen. Lord Baden-Powell (1857-1941) begann sich für den Aufbau einer Jugend- bewegung einzusetzen, die dem Frieden dienen sollte. Baden-Powell fasste seine Erfahrungen und pädagogischen Vorstellungen in dem Buch „Scouting for Boys“ zusammen, das viel Beachtung fand. 1909 wurde „Scouting for Boys“ durch Alexander Lion übersetzt. Daraufhin entstanden rasch Pfadfindergruppen in ganz Deutschland. Bereits 1896 entstand in Berlin der Wandervogel. Während vor dem 1. Weltkrieg die Arbeitsweisen von Pfadfindern und Wandervögeln sehr unterschiedlich waren, beeinflussten sie sich in den 20er Jahren gegenseitig.
Die ersten evangelischen Pfadfindergruppen wurden innerhalb des Christlichen Vereins Junger Männer (CVJM) gegründet. 1921 schlossen sie sich zur CPD (Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands) zusammen. 1922 wurde die „Tatgemeinschaft Christlicher Pfadfinderinnen“ ins Leben gerufen, die 1933 in Bund Christlicher Pfadfinderinnen (BCP) umbenannt wurde.
Die Zeit des Nationalsozialismus brachte das Verbot der Jugendverbände, und auch die CPD musste ihre unter 18-Jährigen Mitglieder entlassen oder in die Hitlerjugend (HJ) überführen. 1937 erfolgte die endgültige Auflösung der CPD und BCP. Manche Pfadfinderinnen und Pfadfinder setzten jedoch ihre Arbeit im Geheimen fort. Bereits 1946 entstanden in der amerikanischen Besatzungszone wieder die ersten Pfadfindergruppen. Dem folgte der Zusammenschluss der evangelischen (CPD, BCP und EMP), katholischen (DPSG und PSG) Pfadfinderverbände und des überkonfessionellen (BDP) Pfadfinderverbandes zum Ring deutscher Pfadfinder und zum Ring deutscher Pfadfinderinnen. Anfang der 50er Jahre erfolgte die Aufnahme der Ringverbände in die Weltverbände WOSM und WAGGS und damit die weltweite Anerkennung.
Die gesellschaftlichen Veränderungen ab Mitte der 60er Jahre gaben den Anstoß zum Zusammenschluss der evangelischen Pfadfinderbünde CPD, BCP und EMP (Evangelischer Pfadfinderinnenbund außerhalb Bayerns) zu einem koedukativen Pfadfinderverband. 1971 schlossen sich in Bayern die CPD und der BCP zusammen. Bundesweit erfolgte die Fusion erst 1973, woraus der VCP (Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder) entstand.
Heute sind bundesweit im VCP über 47.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aktiv. Im Ring Deutscher Pfadfinderverbände und im Ring deutscher Pfadfinderinnenverbände, dem der VCP angehört, sind insgesamt ca. 200.000 Mitglieder vertreten. Weltweit gestalten heute in 216 Ländern nahezu 30 Millionen Kinder und Jugendliche die Pfadfinderbewegung aktiv mit. Diese Bewegung kann aufgrund ihrer Internationalität und ihren unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten als eine multikulturelle Gemeinschaft bezeichnet werden.
Bild: http://www.loc.gov/pictures/resource/cph.3b42995